διαγεγρά(φηκεν) Πτόλις Ψενεν(ούφιος) ὑπ(ὲρ) κουρέ(ων) β (ἔτους) (δραχμὰς) τρῖς (l. τρεῖς) τετρόβ(ολον) (l. τετρώβ(ολον)) (O.Wilck. 380, 1; analog sind die weiteren oben angegebenen Quittungen formuliert).
Erläuterungen
Die unter der Angabe ὑπὲρ κουρέων durch derzeit fünf Urkunden überlieferte Zahlung ist die einer Gewerbesteuer für Friseure oder Barbiere; sie betrug wahrscheinlich monatlich ca. 3 Drachmen 4 Obolen, vgl. U. Wilcken a. a. O.
Vgl. auch unten unter "Bemerkungen" zu κορσάτων (sc. τέλεσμα).
Wallace, S. L., Taxation in Egypt from Augustus to Diocletian, Princeton, N. J. 1938, 206. Wilcken, U., Griechische Ostraka aus Aegypten und Nubien, Leipzig und Berlin 1899, Bd. I, 227-228.
Barbiersteuer. - WOstr. I 227. (Preisigke, Fachwörter, S. 112)
Bemerkungen:
U. Wilcken (Griechische Ostraka aus Aegypten und Nubien, Leipzig und Berlin 1899, Bd. I, 228) verweist weiterhin auf BGU I 9 IV 15-19 (ca. 276 n. Chr.; Arsinoites), einer Liste mit Gewerbesteuern, die u. a. unter der Überschrift κορσᾶτες vier Personen anführt; zwar bricht der Papyrus danach ab, es ist aber anzunehmen, dass hierauf noch Zahlungsbeträge folgten. Wie Wilcken schreibt, liegt damit ein Beleg für die Erhebung von Gewerbesteuern auf Friseure im Arsinoites in spätrömischer Zeit vor.
Als möglicher weiterer Beleg für κορσᾶς kann inzwischen noch SB XX 15198, 2 (Mitte 4. Jh. n. Chr.; Oxyrhynchos) angeführt werden, vgl. dazu aber den Komm. zur Stelle in Gallazi, C. / Sijpesteijn, P. J., Quattro ossa ossirinchite, ZPE 94, 1992, 158-166, hier: 160-161 (Link zum Beitrag).